Die Stadtliga 2016 ist vorbei. Tünnes konnte sich im letzten Spiel in einer lange Zeit umkämpften Partie letztlich 5:3 durchsetzen. Nachdem der ASV früh 1:0 in Führung ging und nach dem Ausgleich die erneute Führung zum 2:1 herausschoss, kam Tünnes zu zwei zu einfachen Toren, ging dann zwischenzeitlich 4:2 in Führung. Der ASV kam nochmal heran. Beim Stand von 4:3 hatte der ASV noch eine große Möglichkeit zum Ausgleich, doch schlussendlich war Tünnes in den entscheidenden Situationen die cleverere zum Teil aber auch glücklichere Mannschaft. Der Sieg ging letzten Endes in Ordnung, weil Tünnes in der zweiten Hälfte insgesamt souveräner auftrat.

Als das Spiel vorbei war, war vielen Spielern ein Gefühlszwiespalt anzumerken. Auf der einen Seite die Enttäuschung über das gerade verlorene Finale, auf der anderen Seite der Stolz über eine sehr gute Saison und ein gutes Finalspiel. Für den ASV war es die erste Finalteilnahme nach der Meisterschaft 2010. In das Finale war der ASV verdientermaßen eingezogen und auch im letzten Spiel der Saison bot der ASV eine gute Leistung. Lob gab es auch von den Zaungästen des Finales. Tünnes hatte wie so oft in Finalspielen seine beste Mannschaft an den Start geschickt. Darunter auch ein paar starke Spieler, die in der laufenden Saison noch nicht am Ball waren. Der ASV hatte ein bisschen Verletzungspech. Von der aktuellen Mannschaft mussten Thomas W., Basti, Clemens, Marcus und Matthias verletzungsbedingt passen.

Trotzdem brachte der ASV eine gute Truppe aufs Feld und legte gleich munter los. Chris erkämpfte sich einen Ball und spielte Ömer frei, der über links vorbei zog und den Ball ins Netz hämmerte. Der gute Torwart von Tünnes war ohne echte Abwehrchance. Tünnes merkte man die vielen Wechsel zunächst an. Es lief nicht richtig rund. Erst ein Freistoß, der etwas umstritten war, brachte den Ausgleich. Der ASV ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Murat sah, dass der Torwart von Tünnes zu weit vor seinem Kasten stand und schoss aus 30-40 m aufs Tor. Der Ball segelte direkt unter die Latte, 2:1. Auf der anderen Seite kam Tünnes zu einem einfachen Tor. Der abgefälschte Ball kullerte eher ins Tor, als dass geschossen war. Den hätte man abwehren können, eigentlich müssen. Der ASV spielte aber weiter nach vorne. Noch vor der Pause wurde ein platzierter Schuss von Micha vom Tünnes-Schlussmann mit einer Klasse-Parade entschärft. Auch Wolle kam zentral zum Abschluss, zielte aber knapp neben den Pfosten. Tünnes hatte sich in der Zwischenzeit etwas eingespielt und ließ in üblicher Manier den Ball durch die eigenen Reihen laufen.

In der zweiten Hälfte spielte Tünnes seinen Ballbesitz-Fußball weiter. Doch zunächst erspielte sich der ASV noch eine Großchance als Ömer auf links am Tünnes-Außenverteidiger vorbei zog und alleine aufs Tor zulief. Die Tünnes-Spieler in der Mitte standen zu weit weg, als dass sie hätten ernsthaft eingreifen können. Das Foul war klar rotwürdig. Der Spieler kam jedoch mit Gelb davon. Die Torchance hätte die rote Karte ohnehin nicht zurückgebracht. Traurig, dass ein solches, auch recht hartes Foul sein muss. Der ASV rieb sich anschließend zu sehr mit Meckereien auf, auch wenn man zunächst noch den Eindruck hatte, dass die Spieler in der Tünnes-Abwehr müde werden. Darauf reagierte Tünnes jedoch mit einigen Wechseln, so dass die Abwehr wieder sicher stand.

Es folgte eine Phase ab der 55. Minute, in der Tünnes spielbestimmend wurde. Zunächst fiel das 3:2, danach folgten noch 2 oder 3 gute Einschuss-Chancen, die Jörg aber zunichte machte. Der ASV brachte im Spiel nach vorne keine klaren Bälle mehr an den Mann. Tünnes kontrollierte das Spiel nun und machte 20 Minuten vor Schluss mit dem 4:2 schon fast alles klar. Doch der ASV stellte nochmal um, spielte mit Dreier-Abwehrkette weiter, verstärkte die Offensive und kam durch San, der sich stark gegen den Torwart von Tünnes durchsetzte zum 4:3-Anschlusstreffer. Plötzlich war der ASV wieder im Spiel. Zwar kontrollierte Tünnes weitgehend den Ball, doch plötzlich wurde Micha auf der rechten Seite geschickt. Der Tünnes-Torwart kam sehr weit bis zur Seitenlinie aus dem Tor herausgelaufen und wäre wohl leicht zu umspielen gewesen. Stattdessen blieb der Schuss oder die Flanke am Torwart hängen. Da war sie nochmal: die große Chance zum Ausgleich. Auf der Gegenseite nutzte Tünnes einen Stellungsfehler zum entscheidenden 5:3. Jetzt war das Spiel endgültig gelaufen. Der ASV hatte nicht enttäuscht, aber Tünnes hatte in den entscheidenden Momenten das nötige Glück und die nötige Ruhe. Zu erwähnen ist noch die großartige Leistung von Fred, der mit seiner Zweikampfquote nahe an den 100% lag.

Noch eine Randnotiz: Obwohl die Torschützen dieses Jahr nicht offiziell gezählt wurden, wurde Micha mit seinen 7 Treffern vermutlich Torschützenkönig. Murat kam auf insgesamt 4 Treffer, Thomas W. auf 2.