Alternative Worldcup, „Footstock 2016“, Hannover

Der ASV war als Titelverteidiger nach Hannover gefahren, wo das Team der Internationalen Härte als Gastgeber das Footstock-2016-Turnier veranstaltete. Am Ende sprang unter 15 Teams ein sehr guter dritter Platz heraus.

Das ASV-Team war oberflächlich betrachtet zwar nahezu deckungsgleich mit den Champions von 2015, doch fehlte mit Jonás natürlich ein extrem wichtiger Mosaikstein. Außerdem fehlten mit Joosie (verletzt), Johannes und San weitere Stützen. Melik trat diesmal „nur“ als Stürmer an, machte seine Sache aber sehr gut. Mit Ömer war gegenüber 2015 eine Verstärkung an Board. Bombe stand zustätzlich als Joker zur Verfügung, Mille und Trainer Thomas Kl. waren in Cameo-Auftritten zu sehen, Leo hatte am Finaltag ebenfalls ein paar Kurzeinsätze.

Nominell standen so 15-16 Spieler zur Verfügung, reell waren es aber meist nur 13, zumal Flo schon während des zweiten Spiels verletzt ausschied. Am zweiten Tag musste auch Müsgüb passen. Volker, Leo und im letzten Spiel Ebi streiften sich am zweiten Tag zusätzlich das ASV-Trikot über, so dass alle Spiele mit +/- 13 Spielern über die Bühne gingen.

Die Vorrunde: Wo steht der ASV?

Die Website des Veranstalters titelt: ASV Filderstadt (D)
Die Gründungsurväter kommen als Titelverteidiger. Nach 25 Jahren war es ihnen letztes Jahr zum ersten Mal vergönnt die begehrte Trophäe verdientermaßen in die Höhe zu stemmen. Wir alle sind gespannt ob sie diese Leistung bestätigen können.

Mit einem „gewissen Druck“ ging der ASV in das Turnier. Im ersten Gruppenspiel wartet mit Royal Zeezicht Antwerpen der Finalgegner vom letzten Jahr als erster Gradmesser. Am Ende heißt es wie schon im Vorjahr 2:0 für den ASV, Murat und Melik hatten getroffen. Melik zeigt in diesem Spiel, dass er als Stürmer durchaus eine Verstärkung darstellt. An der Seite wirbeln Flo und Nino. Die Abwehr lässt keine Missverständnisse entstehen. Hier wird kein Grashalm Boden verschenkt. Als Liam beim Stand von 1:0 im Strafraum der Ball gegen die Hand geschossen wird, gibt es Elfmeter. Doch Gasttorwart Murphy pariert den Schuss und die folgende, etwas unübersichtliche Nachschuss-Situation kann letztlich mit vereinten Kräften geklärt werden.

Das zweite Spiel geht gegen das „Co-Heim-Team“ vom FC Brelingen. Die Mannschaft nennt sich „Die Uschis“, fällt aber eher mit ihrer rüden Gangart auf. Als Flo auf links seinen Gegenspieler wieder einmal schlecht aussehen lässt, packt dieser die Blutgrätsche aus und schickt Flo, dem es mittlerweile zum Glück wieder besser geht, ins Krankenlazarett. Auch in der Folge kann das Gastgeberteam spielerisch kaum mithalten und fällt mit weiteren unnötigen Aktionen auf. Murat und Melik lassen sich davon nicht beeindrucken und schießen das 2:0 heraus.

Im dritten Spiel geht es gegen das eigentlich polnische Team von Polonia Hannover. Schon während des Spiels wird klar, dass dies das stärkste Team der Gruppe ist, eine Mannschaft aus Vereinsspielern, die teilweise aus Personalmangel von anderen Teams rekrutiert wurden. „Gestern haben wir noch 15 Spieler, heute stehen wir mit 5 davon da“, ärgert sich ein Spieler von Polonia – nachvollziehbar. Am Ende stehen mehr Gastspieler im Kader als eigene. Doch so kann das Team wenigstens auflaufen. Trotzdem ist Polonia Hannover unangenehm zu spielen, weil die Mannschaft defensiv sehr sicher steht und auch im Mittelfeld spielerisch gut aufgestellt ist. Ömer, der das ASV-Team während des Turniers als Kapitän auf den Platz führt, kämpft und hält in Klassemanier dagegen, indem er Löcher stopft, die immer wieder aufreißen und sich in zahlreichen Zweikämpfen aufreibt. Auch die Abwehr lässt sich nicht überlisten. Nach vorne geht aber wenig. Am Ende steht es 0:0. Dass das Team von Polonia später im Finale steht, kommt daher nicht völlig überraschend.

Im vierten und letzten Vorrundenspiel ist Republica International der Gegner, ein Team das vorne zwar zwei passable Stürmer aufbieten kann, in der Abwehr aber nicht konkurrenzfähig ist. Murat (2), Melik und Bombe nutzen das eiskalt aus. Höhepunkt des Spiels ist sicher die Szene, als Bombe sich links außen durchtankt. Er ist nicht schneller als seine Gegenspieler, aber genauso wenig ist er vom Ball zu trennen. Mit seinem überraschenden Schuss aufs kurze Eck düpiert er auch noch den letzten Abwehrspieler und den Torwart. Anschließend führt ein Stellungsfehler in der ASV-Abwehr beim Stande von 4:0 zum Ehrentreffer für Republica und zum ersten ASV-Gegentreffer des Turniers. 4:1 ist gleichzeitig der Endstand. Der ASV geht mit 10 Punkten und 8:1 Toren aus vier Spielen als Gruppensieger in die Zwischenrunde.

Die Zwischenrunde: Das Déjà-vu
Schon die Vorrunde hatte gegen den Endspielgegner des Vorjahres begonnen. Doch dies sollte nicht das einzige Wiedersehen dieses Turniers bleiben. 2015 stand der ASV in der damals sogenannten „Todesgruppe“ gegen Yard United FC und Internationale Härte. Same procedure as last year. Wieder sind The Yard und Internationale Härte, der diesjährige Gastgeber, die Gegner der Dreier-Zwischenrundengruppe. Yard schlägt Internationale Härte im ersten Spiel der Zwischenrunde mit 1:0. Der Gastgeber muss gegen den ASV eigentlich gewinnen, um eine reelle Chance auf den Halbfinaleinzug zu haben. Und tatsächlich gelingt den Hannoveranern das 1:0. Doch der ASV schlägt zurück. Melik wird bei einem Kopfballversuch von hinten mit beiden ausgestreckten Armen gestoßen. Ein klarer Elfmeter. Für den Gastgeber eine tragische Aktion, weil er besser im Spiel ist. Murat verwandelt souverän und das Spiel endet 1:1. Etwas glücklich gewinnt der ASV hier einen Punkt.

Gleichzeitig wird klar: Der ASV ist hier zwar nicht mit seiner besten Truppe am Start, aber trotzdem schwer zu schlagen. Das liegt einerseits an einer stabilen Defensive, die sich auch von Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen lässt und andererseits an: Murat, der an diesem Tag zu großer Form aufläuft. Melik geht den zweiten Tag mit einer Knieblessur an den Start, Müsgüb und Flo schon seit dem zweiten Spiel fallen komplett aus. Der Kader dünnt sich langsam aus. Zum Glück kann der ASV nun auf Volker zurückgreifen, der sich für den zweiten Tag als Backup zur Verfügung stellt.

Der ASV braucht gegen Yard nur einen Punkt, um weiter zu kommen. Trotzdem scheint dies eine Herkulesaufgabe zu werden. Zunächst rollen zahlreiche Angriffe von The Yard auf das ASV-Tor. Der ASV wehrt sich wacker. Lange hält das Bollwerk, doch in der zweiten Halbzeit steht ein Spieler von Yard nach einer Flanke am langen Pfosten frei und verwandelt zum 1:0. Jubel bei The Yard, Jubel auch beim Gastgeber, der das Spiel an der Außenlinie verfolgt und sich in diesem Moment wieder für das Halbfinale qualifizieren kann. Bleibt der Spielstand so, würde es ein Penalty-Schießen zwischen ASV und Internationale Härte geben. Das will der ASV verhindern, darf dabei aber auch nicht das zweite Gegentor riskieren, um nicht direkt auszuscheiden. Viel Zeit bleibt nicht. Und The Yard sind bockstark. Doch bei einer eigentlich harmlosen Situation erkennt Murat, dass der Torwart von Yard zu weit vor seinem Tor steht und hebt den Ball aus 30 Metern über den Torwart hinweg unter die Latte.

Wieder setzt sich der ASV in einer starken Zwischenrunde durch, zwar nur als Zweiter aber immerhin. Der ASV wieder auf Meisterkurs? Vielleicht. Jetzt ist alles möglich. Doch dieses Jahr sind 5-6 richtig starke Teams am Start. Darunter das afrikanische Team von gEMIDe, mit Flüchtlingen aus der Elfenbeinküste, das der ASV nur vom Spielrand aus beobachten konnte oder eben Polonia Hannover, der stärkste Vorrundengegner des ASV. Diese beiden Teams qualifizieren sich ebenfalls für das Halbfinale.

Das Halbfinale: Die Kraft geht aus
Im Halbfinale geht es erneut gegen Polonia Hannover, den unangenehmsten Gegner der Vorrunde. Das mit etlichen ehemaligen Vereinsspielern gespickte Team hat seine Zwischenrunde souverän gewonnen und gezeigt, dass es zu den besten Teams des Turniers gehört. Trotzdem geht gegen den ASV nicht wirklich viel. Beide Abwehrreihen stehen sicher, die Offensivakteure tun sich wie schon im ersten Spiel schwer. Dann kommt eine Flanke von Polonia eigentlich nicht so gefährlich in den ASV-Strafraum, wird aber nicht abgefangen und am langen Pfosten schließlich von einem Polonia-Spieler verwandelt. Es steht 1:0, aber gegen die defensiv gut geordnete Mannschaft kann der ASV nichts mehr ausrichten. Gleichzeitig wird nun klar, dass die letzten Kräfte fehlen. Der ASV hatte zu 90% mit den immer gleichen 11 Leuten spielen müssen und hatte bei brütender Hitze nun nichts mehr zuzusetzen. 1:0 ist auch der Endstand.

Das Spiel um Platz 3: Hommage an den besten Spieler des Turniers
Im Spiel um Platz 3 geht es erneut gegen Yard. Laufstarke Engländer, die ständig auf das ASV-Tor anrennen würden. Während die Ersatzbank mit den Hufen scharrt, gehen die meisten anderen Spieler auf dem Zahnfleisch. Blessuren, Muskelschmerzen, alles was dazu gehört führen zu Gedanken, das Spiel um die goldene Ananas locker mit einigen Umstellungen anzugehen. Besonders in der Abwehr, die einen Altersschnitt von fast 48 Jahren ausweist und die fast ausnahmslos 140 Minuten Fußball in den Knochen hat, gibt es viele die eigentlich nicht mehr kicken wollen. Doch Murat möchte das Spiel nicht abschenken und das Team folgt ihm trotz müder Muskeln noch einmal geschlossen auf den Platz. Es war auch eine Hommage an den ungekürten besten Spieler des Turniers, der in diesem Spiel seinen siebten Turnier-Treffer erzielte, als er sich nach einer Phase der hohen Yard-Überlegenheit den Ball schnappte, auf der linken Seite unwiderstehlich an zwei Yard-Spielern vorbei zog und den Ball ins rechte untere Eck jagte. Eine fast unfassbare Szene, die den Spielverlauf ziemlich auf den Kopf stellte, denn Yard war quasi permanent in der Hälfte des ASV. Mit der Führung im Rücken zeigte die ASV-Defensive einmal mehr, dass sie auch unter massivem Druck kaum zu überwinden ist. Die Motivation kam noch einmal zurück. Etwas Glück kam in diesem letzten Spiel auch dazu. Als Murat, Melik und Ömer in der zweiten Hälfte vom Platz gehen, zeigt sich aber auch ein andere Wahrheit: Spieler, die einigermaßen frisch sind, sind gerade am Ende eines solchen Turniers von großem Wert. Und: Um für die letzten Spiele richtig konkurrenzfähig zu sein, war der Kader des ASV diesmal zu klein. 160 Minuten Fußball an 2 Tagen: Da tat am Ende jeder Schritt weh.

So war der 3. Platz letztlich ein schöner Erfolg, denn mehr war realistisch betrachtet nicht drin. Als das junge, agile und technisch beschlagene Team von gEMIDe in Finale 2:0 gegen Polonia gewann, war klar, dass es bei diesem Turnier nur einen Sieger geben konnte. Die Defensivkünstler von Polonia kassierten zum einzigen Mal zwei Gegentreffer, waren letztlich total chancenlos. Vielleicht hätte der ASV es ins Endspiel schaffen können, aber das Team von gEMIDe war an diesem Tag – und am Ende eines langen Turniers – nicht zu schlagen und somit auch ein verdienter Turniersieger.

STATISTIK

Das Team:
Tor: Jörg; Murphy (von Internationale Härte Hannover im ersten Spiel)
Abwehr: Mark, Armin, Götz, Liam
Mittelfeld: Ömer, Carsten, Murat, Flo, Nino, Müsgüb, Thomas Kl., Mille; (zweiter Tag:) Volker, Leo, Ebi
Sturm: Melik, Bombe
Trainer: Thomas Kl.
fett: mehr als 120 Minuten gespielt

Spielzeit: 2x 10 Minuten

Vorrunde:
ASV – Royal Zeezicht 2:0
ASV – FC Brelingen „Die Uschis“ 2:0
ASV – Polonia Hannover 0:0
ASV – Republica International 4:1

Zwischenrunde:
Die zwei Erstplatzierten der drei Vorrundengruppen qualifizierten sich für zwei Zwischenrundengruppen à 3 Teams.
ASV – Internationale Härte 1:1
ASV – Yard UFC 1:1

Halbfinale:
ASV – Polonia Hannover 0:1

Spiel um Platz 3:

ASV – Yard UFC 1:0

Gesamtbilanz:
8 Spiele, 4 Siege, 3 Remis, 1 Niederlage, 11:4 Tore.

Tore ASV:
Murat 7
Melik 3
Bombe 1

Endklassement:
1. gEMIDe Hannover (GER)
2. Polonia Hannover (GER)
3. ASV Filderstadt (GER)
4. Yard United FC (ENG)
5. Transformer Rectifier Unit Linden (GER)
6. Internationale Härte Hannover (GER)
7. Royal Zeezicht (BEL)
8. St. Pauli Mix (GER)
9. Easton Cowboys (ENG)
10. FC Brelingen „Die Uschis“ (GER)
11. Lunatics FC (BEL)
12. Abfahrt Bambule (GER)
13. FC Vova (LTU)
14. ICE Neckarstrasse (GER)
15. Republica International (ENG)

Endklassement Frauen:
1. Sebbenhausen/Balge Allstars (GER)
2. Republica International (ENG)
3. 1. FC Brelingen (GER)
4. Frau Dörte Becker (GER, fka St. Pauli)
5. Easton Cowgirls

ASV – Tünnes 3:5 (2:2), 16.7.2016 14:00 Feuerbach (Stadtliga-Finale)

Die Stadtliga 2016 ist vorbei. Tünnes konnte sich im letzten Spiel in einer lange Zeit umkämpften Partie letztlich 5:3 durchsetzen. Nachdem der ASV früh 1:0 in Führung ging und nach dem Ausgleich die erneute Führung zum 2:1 herausschoss, kam Tünnes zu zwei zu einfachen Toren, ging dann zwischenzeitlich 4:2 in Führung. Der ASV kam nochmal heran. Beim Stand von 4:3 hatte der ASV noch eine große Möglichkeit zum Ausgleich, doch schlussendlich war Tünnes in den entscheidenden Situationen die cleverere zum Teil aber auch glücklichere Mannschaft. Der Sieg ging letzten Endes in Ordnung, weil Tünnes in der zweiten Hälfte insgesamt souveräner auftrat.

Als das Spiel vorbei war, war vielen Spielern ein Gefühlszwiespalt anzumerken. Auf der einen Seite die Enttäuschung über das gerade verlorene Finale, auf der anderen Seite der Stolz über eine sehr gute Saison und ein gutes Finalspiel. Für den ASV war es die erste Finalteilnahme nach der Meisterschaft 2010. In das Finale war der ASV verdientermaßen eingezogen und auch im letzten Spiel der Saison bot der ASV eine gute Leistung. Lob gab es auch von den Zaungästen des Finales. Tünnes hatte wie so oft in Finalspielen seine beste Mannschaft an den Start geschickt. Darunter auch ein paar starke Spieler, die in der laufenden Saison noch nicht am Ball waren. Der ASV hatte ein bisschen Verletzungspech. Von der aktuellen Mannschaft mussten Thomas W., Basti, Clemens, Marcus und Matthias verletzungsbedingt passen.

Trotzdem brachte der ASV eine gute Truppe aufs Feld und legte gleich munter los. Chris erkämpfte sich einen Ball und spielte Ömer frei, der über links vorbei zog und den Ball ins Netz hämmerte. Der gute Torwart von Tünnes war ohne echte Abwehrchance. Tünnes merkte man die vielen Wechsel zunächst an. Es lief nicht richtig rund. Erst ein Freistoß, der etwas umstritten war, brachte den Ausgleich. Der ASV ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Murat sah, dass der Torwart von Tünnes zu weit vor seinem Kasten stand und schoss aus 30-40 m aufs Tor. Der Ball segelte direkt unter die Latte, 2:1. Auf der anderen Seite kam Tünnes zu einem einfachen Tor. Der abgefälschte Ball kullerte eher ins Tor, als dass geschossen war. Den hätte man abwehren können, eigentlich müssen. Der ASV spielte aber weiter nach vorne. Noch vor der Pause wurde ein platzierter Schuss von Micha vom Tünnes-Schlussmann mit einer Klasse-Parade entschärft. Auch Wolle kam zentral zum Abschluss, zielte aber knapp neben den Pfosten. Tünnes hatte sich in der Zwischenzeit etwas eingespielt und ließ in üblicher Manier den Ball durch die eigenen Reihen laufen.

In der zweiten Hälfte spielte Tünnes seinen Ballbesitz-Fußball weiter. Doch zunächst erspielte sich der ASV noch eine Großchance als Ömer auf links am Tünnes-Außenverteidiger vorbei zog und alleine aufs Tor zulief. Die Tünnes-Spieler in der Mitte standen zu weit weg, als dass sie hätten ernsthaft eingreifen können. Das Foul war klar rotwürdig. Der Spieler kam jedoch mit Gelb davon. Die Torchance hätte die rote Karte ohnehin nicht zurückgebracht. Traurig, dass ein solches, auch recht hartes Foul sein muss. Der ASV rieb sich anschließend zu sehr mit Meckereien auf, auch wenn man zunächst noch den Eindruck hatte, dass die Spieler in der Tünnes-Abwehr müde werden. Darauf reagierte Tünnes jedoch mit einigen Wechseln, so dass die Abwehr wieder sicher stand.

Es folgte eine Phase ab der 55. Minute, in der Tünnes spielbestimmend wurde. Zunächst fiel das 3:2, danach folgten noch 2 oder 3 gute Einschuss-Chancen, die Jörg aber zunichte machte. Der ASV brachte im Spiel nach vorne keine klaren Bälle mehr an den Mann. Tünnes kontrollierte das Spiel nun und machte 20 Minuten vor Schluss mit dem 4:2 schon fast alles klar. Doch der ASV stellte nochmal um, spielte mit Dreier-Abwehrkette weiter, verstärkte die Offensive und kam durch San, der sich stark gegen den Torwart von Tünnes durchsetzte zum 4:3-Anschlusstreffer. Plötzlich war der ASV wieder im Spiel. Zwar kontrollierte Tünnes weitgehend den Ball, doch plötzlich wurde Micha auf der rechten Seite geschickt. Der Tünnes-Torwart kam sehr weit bis zur Seitenlinie aus dem Tor herausgelaufen und wäre wohl leicht zu umspielen gewesen. Stattdessen blieb der Schuss oder die Flanke am Torwart hängen. Da war sie nochmal: die große Chance zum Ausgleich. Auf der Gegenseite nutzte Tünnes einen Stellungsfehler zum entscheidenden 5:3. Jetzt war das Spiel endgültig gelaufen. Der ASV hatte nicht enttäuscht, aber Tünnes hatte in den entscheidenden Momenten das nötige Glück und die nötige Ruhe. Zu erwähnen ist noch die großartige Leistung von Fred, der mit seiner Zweikampfquote nahe an den 100% lag.

Noch eine Randnotiz: Obwohl die Torschützen dieses Jahr nicht offiziell gezählt wurden, wurde Micha mit seinen 7 Treffern vermutlich Torschützenkönig. Murat kam auf insgesamt 4 Treffer, Thomas W. auf 2.

ASV – CT United 4:4 (1:3), 9.7.2016 14:00 Feuerbach (Stadtliga)

Am Ende stand ein Sieg der Moral, der Willenskraft, des Nicht-aufgeben-wollens, des Glaubens daran, dass bis zum Ende etwas drin ist.

Samstag 13:45. Das Team steht mit 13 Leuten da, darunter Trainer Thomas Kl. mit seiner Adduktorenverletzung und Volker nach langer Spiel- und Trainingspause auch nicht wirklich fit. Liam, Armin und Steffen komplettieren den 5er-Pack der alten Haudegen. Liam und Armin haben schon 1,5 Stunden Linienrichterei „in den Knochen“. 25-30 Grad auf dem Platz. Konditionell würde man heute eher weniger ausrichten können. Das war schon vor dem Spiel klar. Auf der Gegenseite 15, 16 junge Spieler quietschfidel, lauf- und sprintstark. Mit CT United steht der amtierende Meister auf der anderen Seite. Auch wenn dessen Ergebnisse dieses Jahr nicht so glanzvoll waren, kann sich CT mit einem Sieg für das Finale qualifizieren. Dem ASV reicht ein Punkt.

Die Taktik war also klar. Hinten erstmal sicher stehen, kontern. Schnell erspielte sich der ASV ein, zwei Chancen, ohne den Ball im Tor unterzubringen. CT United lief anfangs ständig ins Abseits. Weil das so gut funktinierte, stand die ASV-Abwehr dann doch höher als zunächst vorgenommen. Dadurch stand der ASV kompakter und es war für CT United schwer, klare Bälle durchzuspielen. Trotzdem kamen sie einmal durch und nutzen ein Missverständnis zum 0:1. So blieb es erstmal. Nach der ersten Trinkpause gelang CT United dann der zweite Treffer. Da passte die Abstimmung in der Hintermannschaft nicht, ein Ausrutscher kam auch noch dazu, 0:2. Das Spiel lief so gar nicht nach Plan.

Doch in mehreren Aktionen hatte der ASV gemerkt, dass die Abwehr von CT United nicht sattelfest ist. Murat nutzte dies zunächst beim 1:2-Anschlusstreffer aus. Doch postwendend fiel hinten das 1:3 als Jörg der Ball aus der Hand rutschte. Es lief nicht gut. Entsprechend die Stimmung in der Halbzeit, Ernüchterung, Unzufriedenheit mit der Leistung anderer – oder auch der eigenen. Auf dem Platz brannte immer noch die Sonne vom Himmel. Die ersten Spieler waren schon an der Grenze der Kondition. Doch von Aufgeben keine Spur. Immer im Wissen, dass bei CT die Abwehr doch gehörig wackelt. Die CT-United-Spieler sind keine Italiener, das hatte man deutlich gesehen. Trotzdem, 1:3 das war schon ein dickes Brett, das es zu durchbohren galt. Dazu die unglücklichen Gegentore in den eigenen Reihen.

Es ging weiter. Das Spiel konnte mit dem vorhandenen Personal nur selten einen klaren Aufbau erhalten. Patrick, der neben Armin in der Innenverteidigung stand, versuchte entweder über Ömer auf der 6 oder mit langen Bällen auf Murat in die Spitze zu spielen. Murat machte vorne viele Bälle fest, teilweise gegen zwei Gegenspieler. So blieb der ASV weiter im Spiel. Irgendwie hatte man das Gefühl: da geht noch was. Und dann war Thomas W. zur Stelle und markierte das 2:3. Anschlusstreffer, Abseitsreklamation bei CT – der Schiedsrichter pfeift, etwas Verwirrung auf dem Platz: Trinkpause. Nochmal alles dransetzen, nochmal alles raushauen.

Wieder auf dem Platz. Viele Spieler schon am Limit – oder darüber. CT hatte unlängst etwas umgestellt, hatten festgestellt, dass im rechten Mittelfeld des ASV öfter ein Loch klafft. Über die rechte Abwehrseite kommen sie meist zu dritt, manchmal zu viert. Schwerstarbeit für Nino und Armin, schwer zu entscheiden, wen man da eigentlich decken soll. Beim 2:4 stehen am 16er zwei Spieler von CT United frei. Den ersten kann Ayse, wie Armin aufgrund seines Kopftuches von Murat getauft wurde, noch stellen. Der zweite kann seinen Meter Vorsprung parallel zum Strafraum laufend nutzen und abziehen. Der Ball schlägt im linken oberen Eck ein. Deprimierend. Wieder 2 Tore Vorsprung für CT. In der Zwischenzeit musste Thomas W. verletzt raus. Das letzte Aufgebot wird immer dünner. 15-20 Minuten noch. Einige Spieler gehen auf dem Zahnfleisch. Eine Herkulesaufgabe steht dem Team bevor.

Die CT-Übermacht auf deren linker Angriffsseite rollt nun einen um den anderen Angriff auf das ASV-Tor. Armin, jetzt im Tunnel, steht 5-10 Meter hinter der Abwehrreihe und kann so den einen oder anderen Ball ablaufen. Auch Torwart Jörg, der bis dahin einen unglücklichen Tag erwischt hatte, hat nun seine Szenen, rettet zweimal in höchster Not. In dieser Phase geht es nur noch über Willenskraft. Egal wie unwahrscheinlich alles ist. Niemand will sich mit der Niederlage abfinden. Plötzlich bricht Volker auf der rechten Seite durch. Als er nun schon mal vor dem Tor steht, schießt er den Ball halt einfach ins Eck. Abgezockt. Es steht 3:4. Noch ein Tor. Jetzt dranbleiben.

Aber im gesamten Spiel war CT jedes Mal zurückgekommen. Diesmal nicht. Der ASV setzt jetzt nach. Das junge Team von CT United ist so kurz vor Schluss deutlich verunsichert, will keine Fehler machen, den Sieg über die Zeit retten. Es geht nochmal ein Ruck durch den ASV, der jetzt alles nach vorne wirft, die letzten Kräfte mobilisiert. CT kann sich nur noch selten aus der Abwehr befreien. Weiter segeln lange Bälle Richtung CT-Tor. Der eine oder andere Eckball bringt zusätzlich Gefahr. Der ASV steht dabei immer mit 8 oder 9 Leuten im oder am gegnerischen 16er. Drei Minuten vor Schluss wieder Ecke. Der Ball fliegt an den langen Pfosten, ein Abwehrspieler wehrt unglücklich ab, der Ball landet zentral vor dem Tor. Da steht Steffen und drückt den Ball über die Linie. Wieder wird abseits reklamiert. Doch der Linienrichter zeigt zur Mittellinie, 4:4. Jetzt noch die letzten Spielminuten überstehen. CT versucht es nochmal, hat aber keine klare Aktion mehr.

Schlusspfiff. Die Spieler des ASV jubeln. Liegen sich in den Armen. Ernüchterung bei CT. Einige verschwinden gleich auf der anderen Seite, die meisten gratulieren aber fair. Das Spiel ging bei allen Beteiligten an die Substanz. Finaaale oohooo! Die Müdigkeit weicht der Freude. Jetzt soll auch der Meister-Pokal her.

ASV – Tünnes 2:3 (0:1), 2.7.2016 12:00 Feuerbach (Stadtliga)

Es war ein Spiel, das man nicht verlieren musste. Über weite Phasen war das Spiel ausgeglichen, hatte der ASV sogar mehr vom Spiel. Allerdings waren Torchancen auf beiden Seiten Mangelware. Gerade in der ersten Hälfte konnte sich Tünnes kaum in Szene setzen und nutze trotzdem die einzige halbe Torchance aus, nachdem der Rechtsaußen eine weite Flanke am hinteren 5er-Eck ins Tor köpfte. Auf der anderen Seite war Murat elfmeterreif gefoult worden, doch der Linienrichter „überstimmte“ den guten Schiri weil er gesehen haben wollte, dass der Ball gespielt wurde, was aber wohl nicht der Fall war. Der ASV, der 20 Spieler am Start hatte (von denen allerdings nur 18 spielten) hatte sich für die zweite Hälfte viel vorgenommen und tatsächlich gelang es Micha, den Torwart, der weit vor dem Tor stand mit einem Schuss aus ca. 40 m zu überraschen. Der Ausgleich. Doch gleich anschließend, rutschte Aushilfskeeper Mark ein hoher Ball durch die Hände ins Tor und Tünnes führte wieder. Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen. Der ASV war nun ein bisschen geschockt und Tünnes drückte nun nach vorne. 10 Minuten später rutschte Thomas im Strafraum weg und ein Tünnes-Spieler konnte den Ball zum 3:1 verwandeln. Das Spiel lief nun klar gegen den ASV. Doch nun kam ein zweiter Stürmer und langsam bekam der ASV wieder mehr Spielanteile. Es dauerte jedoch bis zur 86. Minute bis der Anschlusstreffer fiel. Murat hatte draufgehalten und der Ball schlug neben dem linken Torpfosten ein. Es kam nun zum Finale. Der ASV warf alles nach vorne und bekam 2 Minuten vor Schluss noch einen Freistoß, den Murat aufs Tor schoss. Es war klar, dass dies auf glitschigem Boden ein schwieriger Ball für den Torwart würde und so hatten gleich drei ASV-Spieler nachgesetzt. Doch Marcus setzte den Ball aus gut 5 Metern an die Querlatte. Eine Riesenchance. Der Ausgleich wäre verdient gewesen. Doch am Ende reichte es nicht. So bleibt für den ASV im nächsten Spiel die Chance, mit einem Unentschieden gegen CT United trotzdem ins Finale einzuziehen. Dort würde es dann erneut gegen Tünnes gehen.

Die Tore:
1:0 Tünnes (40.)
1:1 Micha (52.)
2:1 Tünnes (53.)
3:1 Tünnes (63.)
3:2 Murat (86.)

TSV Dünsbach (AH) – ASV/ICE (AH) 3:2 (0:2)

In einem freundschaftlichen Kick auf dem Platz des Alternative Worldcups von 2014 zwischen den Altstars beider Teams behielt der Gastgeber am Ende knapp die Oberhand. Die ASV/ICE-Altstars gingen durch einen Doppelschlag von Carsten in Führung. Beim ersten Tor staubte er einen Ball ab, den der gegnerische Torhüter fallen ließ, beim zweiten Tor war es ein Fernschuss aus 20 m, der den zu weit vor seinem Tor stehenden Keeper überraschte. Der Gastgeber spielte in der ersten Hälfte bei glühender Hitze zu zurückhaltend und brachte die Abwehr der Gäste kaum in Gefahr. In der zweiten Halbzeit stellten die Dünsbacher um und erspielten sich mehr Torchancen. Eine davon konnte Auchi, der verletzt im Tor stand, noch über die Latte fausten. Dann ging der erste Fernschuss genau neben den Pfosten zum Anschlusstreffer. Wenige Minuten später ging ein weiterer Fernschuss ins Tor. Der Ball schien haltbarer. Die ASV/ICE-Altstars hatten nun nicht mehr viel zuzusetzen. Am Ende brachte ein Konter den Siegtreffer für die Gastgeber. Dennoch war es ein gelungener Nachmittag/Abend, denn die Dünsbacher hatten anschließend Grillfleisch und Bier parat, so dass das Spiel schnell zur Nebensache wurde.